Soziale Determinanten Von Gesundheit

Wird darüber gesprochen, warum jemand krank oder gesund ist, wird häufig zuerst an körperliche Bedingungen wie die Gene oder das Alter sowie an Gewohnheiten und den Lebensstil (z.B. das Ernährungsverhalten) gedacht. Die gesundheitliche Lage einer Person ist jedoch in großem Maße abhängig von Aspekten, die außerhalb des eigenen Körpers liegen und nicht selbstständig verändert werden können. Diese Aspekte werden als „soziale Determinanten“ bezeichnet.

Soziale Determinanten können in drei Bereiche eingeteilt werden: Die sozialen und kommunalen Netzwerke, in der eine Person lebt, die Lebens- und Arbeitsbedingungen, die ihr Leben prägen und die Makrofaktoren, also die Charakteristika ihrer sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt.

Im Folgenden erklären wir zuerst, was mit diesen Bereichen gemeint ist. Danach gehen wir darauf ein, wie sie die Gesundheit beeinflussen und warum sich die Arbeit des SGZ Jena an diesem Modell ausrichtet.

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Die drei Bereiche der Sozialen Determinanten der Gesundheit

  1. Einbettung in soziale und kommunale Netzwerke
    • Als soziale und kommunale Netzwerke werden sowohl private als auch berufliche oder wohnort-bedingte Netzwerke bezeichnet. Der Freund*innenkreis, die Gemeinden, Sport- und Musikvereine gehören ebenso dazu wie die Belegschaft bei der Lohnarbeit, die Elternvertretung an der Schule der eigenen Kinder oder die Nachbar*innen im betreuten Wohnen eines älteren Menschen.
  2. Lebens- und Arbeitsbedingungen
    • Die Lebens- und Arbeitsbedingungen beziehen sich auf die individuellen Ausprägungen zahlreicher Aspekte. Dazu gehört u.a. die Lohnarbeit (Arbeitslosigkeit? Wo? Wie viele Stunden/Woche? Wie sicher oder prekär (unsicher) ist die Arbeitssituation? Führt der/die Arbeitgeber*in Gesundheitsschutz durch? Wie hoch ist die finanzielle Vergütung der Arbeit? Sozialversichert? … ) und die Wohnsituation (Wie groß ist die Wohnung? Mit wie vielen Menschen wohnt die Person zusammen? In welchem Stadtviertel/Dorf wohnt die Person?). Aber auch die Bildung eines Menschen (Welcher Schulabschluss wurde gemacht? Welche alternativen Wissens- und Bildungsquellen bezieht eine Person?) und Aspekte wie der Zugang zu Gesundheitsversorgung, die Qualität von Trinkwasser und Lebensmitteln oder der Grad der Luftverschmutzung am Wohn- und Arbeitsort werden zu diesem Bereich gezählt. Sicher fallen Dir noch viele weitere Lebens- und Arbeitsbedingungen ein, in denen Menschen sich unterscheiden können.
  3. Allgemeine Charakteristika der sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt
    • Die Determinanten aus diesem Bereich werden häufig auch als Makrofaktoren bezeichnet. Ein Beispiel für diesen Bereich ist die soziale Ungleichheit, die in einem Land herrscht. Aber auch die vorherrschenden politischen Strukturen, die Höhe der staatlichen Ausgaben für die gesundheitliche Versorgung oder das Ausmaß der Gleichberechtigung zwischen verschiedenen Gruppen eines Landes (bspw. Gender-Gerechtigkeit, Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund).

Gesundheit ist eine soziale Frage

Hier findet ihr bald noch mehr Infos zum Modell der Sozialen Determinanten der Gesundheit.

Einzelne Soziale Determinanten der Gesundheit

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Leitbegriffe. Determinanten der Gesundheit. Online unter: https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/determinanten-der-gesundheit/

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